Ersatzstrom

Erhöhte Sicherheit der Energieversorgung für das eigene Zuhause: Eigenverbrauchssysteme, das heißt Photovoltaik-Anlagen in Verbindung mit Batteriespeichern, haben die Fähigkeit, bei einem Netzausfall wichtige Verbraucher mit Strom zu versorgen. Viele Hersteller bieten dafür eine Ersatzstrom- oder Notstromfunktion an. Aber was genau bedeuten diese Begriffe und sollten wir sie weiter unterteilen?

Bei Hallo Solar haben wir lange Zeit lediglich zwischen Notstrom und Ersatzstrom unterschieden. Allerdings mussten wir nach und nach feststellen, dass diese Begriffe häufig missverstanden werden und es in der Branche keine einheitlichen Definitionen dafür gibt. Zudem ist eine neue Generation von Hybrid-Wechselrichtern auf dem Markt erschienen, die bereits eine integrierte Ersatzstromlösung mitbringen und somit die ursprünglichen Definitionen in Frage stellen.

Unsere Definition:


Um Klarheit zu schaffen, passen wir unsere Definitionen an und verwenden die Begriffe Ersatzstrom, Ersatzstrom light und Notstromsteckdose. Zusätzlich gibt es noch Inselsysteme und eine Unterbrechungsfreie Spannungsversorgung (USV). Unter dem Oberbegriff "Notstrom" fassen wir zukünftig das gesamte Thema zusammen. Mit dieser Kategorisierung und unseren neuen Definitionen können wir die Produkte unserer Hersteller besser auf ihre Funktionen testen und transparent darstellen.

Notstrom:
Notstrom ist der allgemeine Begriff, der alle Optionen abdeckt. Auch wir verwenden diesen Begriff ab sofort als Oberbegriff für alle Möglichkeiten.

Ersatzstrom:
Ersatzstrom ermöglicht die Versorgung aller Räume eines Hauses bei einem Netzausfall. Die Umschaltung bei einem Stromausfall erfolgt automatisch. In der Regel wird bei dieser Variante ein Umschalteinrichtung am Netzanschlusspunkt benötigt, die zwischen dem Zähler und der Hausverteilung installiert wird. Allerdings können große, 3-phasige Verbraucher in den meisten Fällen auch hier nicht betrieben werden.

Unter Ersatzstrom fällt auch die 1-Phasenlösung mit Phasenkopplung. Bei einem Netzausfall werden alle 3 Phasen parallel geschaltet, sodass das gesamte Haus mit einem 1-phasigen Wechselrichter weiterhin mit Strom versorgt werden kann. In diesem Fall ist die Phasenleistung in der Regel sogar größer.

Ersatzstrom light:

Immer mehr Hersteller bieten Hybridwechselrichter mit integrierter Umschalteinrichtung an. Hierbei erfolgt die automatische Umschaltung bei einem Stromausfall. Im Gegensatz zum Ersatzstrom werden jedoch nicht alle Räume weiterhin versorgt, sondern nur ausgewählte Stromkreise. Dadurch können beispielsweise das Arbeitszimmer, der Vorratsraum mit der Gefriertruhe und der Fernseher im Wohnzimmer weiterhin betrieben werden.

Hierbei entfällt die Notwendigkeit einer zusätzlichen Umschalteinrichtung. Die Verbraucher in den Notstromkreisen werden dauerhaft über den Wechselrichter versorgt. Das bedeutet, dass der Strom für diese Verbraucher immer durch den Wechselrichter fließt, unabhängig davon, ob ein Stromausfall vorliegt oder nicht. Möglicherweise ist ein größerer Aufwand bei der Verkabelung in der Hausverteilung erforderlich.

Notstromsteckdose:

Viele Batterie- und Hybrid-Wechselrichter verfügen über einen Anschluss für eine Steckdose, der oft zusätzlich zum Ersatzstrom angeboten wird. Bei einem Stromausfall müssen die Nutzer*innen hier manuell umschalten. In der Regel können sie auch nur ein Gerät anschließen. Diese Option bietet definitiv die einfachste Stromversorgung, die jedoch oft für viele Förderprogramme ausreichend ist.

Inselsystem:

Im Gegensatz zum Ersatznetz ist ein Inselsystem niemals mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Jede Anlage muss hier individuell geplant werden. Die Leistung des Wechselrichters muss zudem auf die Verbraucherleistung abgestimmt sein und kurzzeitig auch hohe Leistungsanforderungen erfüllen können. Es ist ratsam, die Planungsleitfäden der Hersteller zu beachten. In unserer Speicherübersicht gehen wir nicht spezifisch auf Inselsysteme ein, da diese individuell angepasst werden müssen.

USV:

Eine USV verhindert Spannungseinbrüche und stellt sicher, dass beispielsweise ein Server auch bei einem Stromausfall weiterläuft. Im Gegensatz zu klassischen Notstromsystemen reduzieren USV-Systeme die Umschaltzeit auf wenige Millisekunden. PV-Systeme sind in der Regel nicht als USV-Systeme zertifiziert, da die Wechselrichter die erforderlichen Umschaltzeiten nicht gewährleisten können.

USV-Systeme überbrücken normalerweise nur einige Minuten, um ein kontrolliertes Herunterfahren zu ermöglichen. Wenn jedoch ein Notstromsystem ergänzt wird, kann der Betrieb aufrechterhalten werden, bis der Stromausfall behoben ist.

Stromversorgung in Deutschland = sicher

Wie relevant ist eigentlich ein Notstromsystem in Deutschland? Es scheint, dass wir über ein sehr zuverlässiges Stromnetz verfügen. Statistisch gesehen sind Haushalte im Durchschnitt nur etwa 10 bis 20 Minuten pro Jahr vom Netz getrennt.

Wenn es jedoch zu einem längeren Stromausfall kommt, kann dies schnell sehr ärgerlich werden. Allein im Jahr 2020 wurden 106.139 Stromausfälle in privaten Haushalten verzeichnet, die eine Stunde oder länger andauerten. Ein Ersatznetz in Verbindung mit einer PV-Anlage kann direkt bei Neuanlagen umgesetzt werden. Es ist auch möglich, bei einer bestehenden PV-Anlage ein Ersatznetz mit einem zusätzlichen Speicher nachzurüsten.

Vor der Planung eines Notstromsystems ist es wichtig, die individuellen Anforderungen zu kennen. Nur so kann das passende System gefunden werden. In unserem Speichervergleich zeigen wir, welche Möglichkeiten unsere Hersteller bieten und welche Varianten verfügbar sind.
Fazit

Der Begriff Notstrom wird häufig unterschiedlich verwendet und ist vor allem im Alltag gebräuchlich. Unsere drei neuen Begriffe Ersatzstrom, Ersatzstrom light und Notstromsteckdose beschreiben den Funktionsumfang unserer Produkte genauer und sind daher unsere bevorzugte Wahl.

Notstromsysteme gewinnen für viele Haushalte zunehmend an Bedeutung. Die Hersteller haben darauf reagiert, und mittlerweile sind nahezu alle Hybrid-Wechselrichter auch für den Notstrombetrieb geeignet. Dadurch lässt sich ein Ersatznetz oder ein Ersatznetz light bei Neuanlagen einfach und kostengünstig realisieren. Auch für bestehende Anlagen gibt es mit dem richtigen Batterie-Wechselrichter eine sinnvolle Lösung. Also, Speicher einschalten, Licht an!

Zusammengefasst:

- Bisher haben wir die Begriffe Notstrom und Ersatzstrom verwendet, aber genauer sind die Begriffe Notstrom, Ersatzstrom, Ersatzstrom light und Notstromsteckdose.

- Notstromsysteme und Unabhängigkeit werden immer wichtiger. Mit einer PV-Anlage und einem Stromspeicher können Nutzer einzelne Verbraucher, bestimmte Stromkreise oder das gesamte Haus mit Energie versorgen.

- Viele Hybrid-Wechselrichter sind mittlerweile in der Lage, Ersatzstrom light bereitzustellen.

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